Hotel Galactic by William Voltz

Hotel Galactic by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 165
veröffentlicht: 2014-02-21T00:00:00+00:00


6.

Zusammen mit den neuen Gästen war Post für Flachsbarth eingetroffen. Er hatte einen Brief von Sylva und eine kurze Nachricht von Coleman erhalten. Sylva schrieb, daß sie und Quito sich bester Gesundheit erfreuten und auf seinen ersten Bericht warteten. Sie hofften, bald nachkommen zu können. Während das Schreiben seiner Frau nur leichte Unruhe in Flachsbarth auslöste, versetzte ihn die Nachricht Wood Colemans in Bestürzung.

Ich komme demnächst nach Cradi, um mir das Hotel anzusehen, schrieb Coleman. Schließlich muß jemand dafür sorgen, daß jede Verdienstmöglichkeit genutzt wird.

Drei Tage nach Ankunft der neuen Gäste hatte Flachsbarth beide Schreiben fast völlig vergessen. Seine Arbeit ließ es nicht zu, daß er sich über solche Dinge Gedanken machte. Er stand früh auf und arbeitete meistens bis in die Dunkelheit. Celia Pragnell hatte er noch nicht wiedergesehen, und er verschob einen Besuch bei ihr von Tag zu Tag. Zusammen mit Grauls säuberte er den Keller und stellte Regale auf. Obwohl Summa protestierte, baute er einen Abzug über den Küchenherd und begann mit der Renovierung aller Zimmer. Er würde bestimmt ein halbes Jahr brauchen, um alle in Angriff genommenen Arbeiten zu vollenden, doch das störte ihn nicht. Er wollte auf Hotel Galactic stolz sein.

Abends übernahm er die Bar. Wenn keine Gäste anwesend waren, widmete er sich den Büchern, die er angelegt hatte. Ossie hatte sämtliche Unterlagen und Belege in einem Papierkorb gesammelt, so daß es nahezu unmöglich war, Ordnung zu schaffen.

Wood Coleman würde sich nicht mit einem Papierkorb voller Schmierzettel zufrieden geben, deshalb bemühte sich Flachsbarth, Ausgaben und Einnahmen des Hotels rückwirkend für ein Jahr in ein Buch einzutragen. In einem zweiten Buch registrierte Flachsbarth Geld und Waren, für die er bereits verantwortlich zeichnete.

Zwei Wochen nach seiner Ankunft auf Cradi wurde er wieder von Meltor, dem Sekretär der Einwanderungsbehörde angerufen.

»Was sind das für komische Geräusche im Hintergrund?« erkundigte sich Meltor, als Flachsbarth sich gemeldet hatte.

»Ich stehe mit beiden Beinen in Eimern«, entgegnete Flachsbarth verbissen und entschloß sich, schon morgen die Abstellkammer in Angriff zu nehmen.

»Sehr witzig!« bemerkte Meltor, der offenbar annahm, daß Flachsbarth sich über ihn lustig machen wollte. »Ich habe den Auftrag, Ihnen eine Einladung des terranischen Konsuls zu übermitteln.«

Flachsbarth runzelte die Stirn.

»Ich kenne diesen Mann überhaupt nicht«, sagte er.

Meltor hüstelte schockiert.

»Konsul Hiram Grant erwartet Sie heute abend in der Botschaft«, sagte er. »Kommen Sie bitte pünktlich um zweiundzwanzig Uhr planetarischer Zeitrechnung.«

Bevor Flachsbarth weitere Einwände erheben konnte, wurde am anderen Ende eingehängt.

»Worp!« rief Flachsbarth, als er aus der Abstellkammer kam. »Worp, wo stecken Sie?«

Der Fahrer kam aus dem Aufenthaltsraum, wo er zum Vergnügen der Gäste einen cradianischen Tanz aufgeführt hatte.

Flachsbarth musterte ihn wütend.

»Sie haben im Aufenthaltsraum nichts zu suchen«, sagte er. »Wie oft muß ich Ihnen das noch erklären?«

»Das weiß ich nicht«, sagte Worp treuherzig. »Zumindest so oft, wie ich von den Gästen in die Bar eingeladen werde.«

Flachsbarth ersparte sich eine weitere Debatte über diesen Punkt, weil er der seltsamen Logik eines Cradianers sowieso nicht gewachsen war.

»Kennen Sie Hiram Grant?« fragte Flachsbarth.

»Nein«, sagte Worp. »Aber vielleicht kennt er mich.«

»Das nehme ich nicht an«, versetzte Flachsbarth bissig. »Sie müssen mir helfen, Worp.



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